Klimadialog mit Vereinen und Unternehmen
Stadt lud zur Beteiligung ein: Unternehmen und Vereine unterstützen Vorreiterkonzept zum Klimaschutz
Im Rahmen des Klimadialogs lud die Stadt im Juni und Juli zur Beteiligung am neuen Klimaschutzkonzept ein. Ziel ist, die kommunale Verwaltung bis 2035 und die gesamte Stadt bis 2040 klimaneutral zu machen. „Der Klimadialog ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserem Klimaziel und einem zukunftsfähigen Ahrensburg. Wenn Wirtschaft, Stadt und Bürger gemeinsam an Lösungen arbeiten, können wir unsere Region nicht nur klimafreundlicher, sondern noch lebenswerter und wettbewerbsfähiger gestalten.“, so Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege. Im Mittelpunkt des integrierten Vorreiterkonzeptes der Stadt, welches zu 50 Prozent durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) gefördert wird, stehen fünf Handlungsfelder:
- Verwaltung als Vorbild (nachhaltige Beschaffung, energetische Sanierung städtischer Liegenschaften),
- Nachhaltige Stadtentwicklung (Bauleitplanung, Gewerbeflächen, natürlicher Klimaschutz),
- Erneuerbare Energien und Energieeffizienz,
- Nachhaltige Mobilität (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr, Sharing-Angebote),
- Bildung und Bewusstseinsbildung.
Am 19.06. fand der Austausch mit Vereinen, Initiativen, Bildungseinrichtungen und weiteren und Interessierten statt. Der Einladung folgten der Kinder- und Jugendbeirat, Peter-Rantzau-Haus (AWO), vhs Ahrensburg, Berufsschule Ahrensburg, ADFC Stormarn, AhrensburgZero, ATSV (Tennissparte), BUND, IG Tunneltal, Initiative gegen Fahrraddiebstahl, Projekt Solar-Brunstorf, Wohnprojekt Wilde Rosen, Initiative Fahrradstraße Wulfsdorfer Weg, CDU und WAB.
In Kleingruppen wurde angeregt zu den Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung, natürlicher Klimaschutz, Mobilität und Strom/Wärme diskutiert. Die Vereine und Initiativen stelleten vor, was sie bereits zum Klimaschutz unternehmen und was noch möglich wäre. Wichtiges Augemnerk lag auf der Frage, was sich die Vereine als Unterstützung von der Stadt wünschen bzw. im Vorreiterkonzept berücksichtigt werden sollte. Darüber hinaus freuten sich die Teilnehmenden über die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.
Am 16. Juli 2025 hat die Stadt Ahrensburg gemeinsam mit lokalen Unternehmen einen wichtigen Meilenstein für ihr „Integriertes Vorreiterkonzept“ zum Klimaschutz gesetzt.
Rund zwanzig Unternehmen aus Ahrensburg diskutierten mit Klimaschutzmanagerin Stefanie Kubitza und Lena Knoop von der OCF Consulting GmbH konkrete Eigenanforderungen, Möglichkeiten der Beteiligung und Unterstützungsbedarfe.
„Der Schulterschluss mit der Wirtschaft ist entscheidend, wenn wir Ahrensburg nachhaltig gestalten wollen“, betonte Kubitza. „Die Ideen und der Tatendrang der Unternehmen geben uns Rückenwind.“
Die Unternehmen brachten zahlreiche konkrete Vorschläge vor allem zur Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete ein, darunter:
- Vereinfachte Genehmigungsverfahren für klimafreundliche Projekte,
- Verbesserte ÖPNV- und Radwegeanbindung der Gewerbegebiete,
- Ausbau von E-Ladeinfrastruktur für Autos, Fahrräder und Lkw, auch auf den firmeneigenen Parkplätzen
- Gemeinsame Projekte zur Photovoltaik-Nutzung und Wärmeversorgung
- Mehr Dialog und Information der Unternehmen zur Notwendigkeit von Maßnahmen zu Effizienzsteigerung bzw. Erneuerbaren Energien
- Sensibilisierung und Motivation der eigenen Belegschaft.
Ahrensburger Unternehmen bündeln Kräfte
Besondere Dynamik zeigte auch der Ahrensburger Nachhaltigkeitskreis, initiiert von der Firma Kroschke GmbH, ein Netzwerk von bisher zwanzig lokalen Unternehmen, das Wissenstransfer, Best Practices und gemeinsame Projekte vorantreiben will. Das nächste Treffen des Ahrensburger Nachhaltigkeitskreises ist für den 10. September 2025 geplant und widmet sich dem Thema Energieversorgung in Industriegebieten. Im Klimadialog konnten noch weitere Vertreter für ein Engagement im Netzwerk gewonnen werden. „Klimaschutz beginnt nicht irgendwo da draußen, sondern direkt vor der eigenen Firmentür. Wer heute erfolgreich wirtschaften will, sollte nicht nur Kunden und Lieferanten im Blick haben, sondern auch das Potenzial regionaler Partnerschaften nutzen – gemeinsam Ressourcen sparen, Synergien heben, voneinander lernen. Genau hier setzt der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der Unternehmen in Ahrensburg an: Er bringt Menschen ins Gespräch, Ideen in Bewegung und Klimaziele in Reichweite.“, beschreibt Rolf Weinkauff, Geschäftsführer der Frühlicht Beratungs GmbH für Nachhaltigkeit und Umsetzung, und selbst aktiver Netzwerkpartner des Ahrensburger Nachhaltigkeitskreises, das Selbstbild des Netzwerks.
„Ob Photovoltaik auf Dachflächen oder der Austausch über Best-Practice-Beispiele – in Ahrensburger Unternehmen zeigen sich sowohl ein hohes Maß an Know-how als auch erhebliche Klimaschutzpotenziale. Diese können insbesondere durch eine stärkere Vernetzung der Unternehmen untereinander sowie in Kooperation mit der Stadt verstärkt aktiviert und genutzt werden.“, so Knoop mit Blick auf die Klimaziele Ahrensburgs.
Der Klimadialog ist Teil eines längeren Prozesses bei der Erarbeitung des Vorreiterkonzeptes: Bis Mitte 2026 werden Maßnahmenkatalog, Kommunikationsstrategie und Umsetzungspläne finalisiert.
Weitere Informationen zum „Integrierten Vorreiterkonzept Ahrensburg“ finden Interessierte unter diesem Link: Vorreiterkonzept.